Spiritus salutaris • Song Lyrics / Liedtexte und deren Autoren


Nur mein Jesus ist mein Leben
Text: Dichter unbekannt

Nur mein Jesus ist mein Leben,
der sich innig mir ergibt;
meine Seel' soll danach streben,
dass sie ihn allein nur liebt.
Drum so geh, du schnödes Wesen,
nur weit von meiner Seelen hin.
Alles, was die Welt erlesen,
ach Jesu, meinen Geist und Sinn
zu deinem Lichte ganz brünstig richte!
Ach, mein Licht!
Ach, dein Glanz verlass' mich nicht!

Du, mein Jesu, hast entdecket
deinen Kindern durch den Geist,
dass dein Arm ist ausgestrecket
und sich deine Macht erweist,
um dein Zion zu erhöhen,
Jerusalem zu richten auf.
Ach! nun gib, dass wir bestehen
durch deine Kraft im Glaubenslauf,
feste dich fassen und ja nicht lassen,
bis dein Licht uns're Finsternis durchbricht.


Es glänzet der Christen inwendiges Leben
Text: Christian Friedrich Richter

Es glänzet der Christen inwendiges Leben,
obgleich sie entbehren den irdischen Tand.
Was ihnen der König des Himmels gegeben,
ist keinem als ihnen nur selber bekannt.
Was niemand verspüret, was niemand berühret,
hat ihre erleuchtete Sinnen gezieret
und sie zu der göttlichen Würde geführet.

Sie wandeln auf Erden und leben im Himmel,
sie scheinen ohnmächtig und schützen die Welt.
Sie leben in Frieden bei Kriegesgetümmel,
sie haben, trotz Armut, was ihnen gefällt.
Sie tragen viel Leiden und sind doch voll Freuden,
sie scheinen getötet den äußeren Sinnen
und führen ein Leben des Glaubens von innen.


Jesu, deine Liebeswunden
Text: Christoph Wegleiter

Jesu, deine Liebeswunden,
deine Angst und Todespein
haben mich so hoch verbunden,
dass ich kann beständig sein.

Geist und Seele, Leib und Leben,
Herz und Sinn sind alle dein.
Alles hab ich dir ergeben,
dein will ich beständig sein.

Will mein Glaubenslicht verschwinden,
o so soll dein heller Schein
den noch glimmend' Docht anzünden,
dass ich kann beständig sein.

Will der Tod das Herze brechen,
senkt man mich ins Grab hinein,
soll mein Mund doch immer sprechen:
Dir will ich beständig sein.

            
Ich bin ja, Herr, in deiner Macht
Text: Simon Dach (Vers 1),
Ernst Gottfried Spener (Vers 2)


Ich bin ja, Herr, in deiner Macht;
du hast mich an das Licht gebracht,
du unterhältst mir auch das Leben;
du kennest meiner Monden Zahl,
weißt, wann ich diesem Jammertal
auch wieder gute Nacht muss geben.
Wo, wie und wann ich sterben soll,
das weißt du, Vater, mehr als wohl.

So recht, mein Kind, ergib dich mir;
das Leben gab ich anfangs dir,
bis hierher hab ich's auch erhalten.
Ich bin's, der dir den Odem gibt,
und wenn es mir einmal beliebt,
wird auch dein siecher Leib erkalten.
Doch wann du sollst sein ausgespannt,
das steht bei mir, in meiner Hand.

            
Brunnquell aller Güter
Text: Johann Franck

Brunnquell aller Güter,
Herrscher der Gemüter,
lebendiger Wind,
Stiller aller Schmerzen,
dessen Glanz und Kerzen
mein Gemüt entzündt,
lehre meine schwache Saiten
deine Kraft und Lob ausbreiten.

Lass den Fürst der Höllen
nicht mit Listen fällen
meiner Tage Lauf!
Nimm nach diesem Leiden
mich zur Himmelsfreuden,
deinen Diener, auf!
Da soll sich mein Mund erheben,
dir ein Halleluja geben.

            
Die güld'ne Sonne voll Freud' und Wonne
Text: Paul Gerhardt

Die güld'ne Sonne voll Freud' und Wonne
bringt unsern Grenzen mit ihrem Glänzen
ein herzerquickendes, liebliches Licht.
Mein Haupt und Glieder, die lagen darnieder;
aber nun steh ich, bin munter und fröhlich,
schaue den Himmel mit meinem Gesicht.

Mein Auge schauet, was Gott gebauet
zu seinen Ehren und uns zu lehren,
wie sein Vermögen sei mächtig und groß
und wo dir Frommen dann sollen hinkommen,
wann sie mit Freuden von hinnen geschieden
aus dieser Erden vergänglichem Schoß.

            
Jesus, unser Trost und Leben
Text: Ernst Christoph Homburg

Jesus, unser Trost und Leben,
der dem Tode war ergeben,
der hat herrlich und mit Macht
Sieg und Leben wiederbracht.
Er ist aus des Todes Banden
als ein Siegesfürst erstanden!
Halleluja, Halleluja!

Alle Welt sich dess' erfreuet,
sich verjünget und erneuet;
alles, alles, weit und breit,
leget an ein Freudenkleid;
ja, das Meer vor Freuden wallet,
Berg und Tal weithin erschallet:
Halleluja, Halleluja!

            
Gib dich zufrieden und sei stille
Text: Paul Gerhardt

Gib dich zufrieden und sei stille
in dem Gotte deines Lebens,
in ihm ruht aller Freuden Fülle,
ohn' ihn mühst du dich vergebens.
Er ist dein Quell und deine Sonne,
scheint täglich hell zu deiner Wonne!
Gib dich zufrieden!

Er ist voll Lichtes, Trosts und Gnaden,
ungefärbten treuen Herzens;
wo er steht, tut dir keinen Schaden
auch die Pein des größten Schmerzens;
Kreuz, Angst und Not kann er bald wenden,
ja auch den Tod hat er in Händen.
Gib dich zufrieden!

Er hört die Seufzer deiner Seelen
und des Herzens stille Klagen,
und was du keinem darfst erzählen,
magst du Gott gar kühnlich sagen.
Er ist nicht fern, steht in der Mitten,
hört bald und gern der Armen Bitten.
Gib dich zufrieden!

            
Dir, dir, Jehova, will ich singen
Text: Bartholomäus Crasselius

Dir, dir, Jehova, will ich singen,
denn wo ist doch ein solcher Gott wie du?
Dir will ich meine Lieder bringen,
ach, gib mir deines Geistes Kraft dazu!
Dass ich es tu' im Namen Jesu Christ,
so wie es dir durch ihn gefällig ist.

Verleih mir, Höchster, solche Güte,
so wird gewiss mein Singen recht getan,
so klingt es schön in meinem Liede,
und ich bet' dich in Geist und Wahrheit an.
So hebt dein Geist mein Herz zu dir empor,
dass ich dir Psalmen sing im höher'n Chor.


Herr, nicht schicke deine Rache
Text: Martin Opitz

Herr, nicht schicke deine Rache
über meine böse Sache,
ob sie wohl durch Übeltat
großen Zorn verdienet hat!
Freilich muss ich es bekennen,
Ursach' hast du zu entbrennen;
doch du wollest jetzt allein
Vater und nicht Richter sein!

Meine müden Seufzer sagen,
was der Mund nicht weiß zu klagen;
durch mein Weinen alle Nacht
wird mein Lager nass gemacht.
Doch der Herr sieht, wann ich weine,
dass ich dies mit Treuen meine;
fließen meine Tränen hin,
rühret auch mein Kummer ihn.


Was bist du doch, o Seele, so betrübet
Text: Rudoph Friedrich von Schultt

Was bist du doch, o Seele, so betrübet,
da dir der Herr ein Kreuz zu tragen gibet?
Was grämst du dich so ängstiglich,
als würdest du drum nicht von Gott geliebet?

Was quälst du dich mit Zweifeln, Gram und Sorgen,
weil dir des Herrn Beschlüsse sind verborgen?
Ach, wirf auf ihn die Sorge hin!
Der dich bisher versorgt, hilft heut' und morgen.

Drum, Seele, sei getrost zu Gott erhoben,
sein hülfreich Antlitz zeigt sich dir von oben.
Er ist dein Gott, hilft dir aus Not,
du sollst ihn hier und dort mit Freuden loben.


Komm, süßer Tod, komm, sel'ge Ruh'!
Text: Dichter unbekannt

Komm, süßer Tod, komm, sel'ge Ruh'!
Komm, führe mich in Friede,
weil ich der Welt bin müde.
Ach, komm, ich wart' auf dich,
komm bald und führe mich,
drück mir die Augen zu!
Komm, sel'ge Ruh'!

Komm, süßer Tod, komm, sel'ge Ruh'!
O dass ich doch schon wäre
dort bei der Engel Heere,
aus dieser schwarzen Welt
ins blaue Sternenzelt,
hin nach dem Himmel zu!
O sel'ge Ruh'!

Komm, süßer Tod, komm, sel'ge Ruh'!
Ich will nun Jesum sehen
und bei den Engeln stehen.
Es ist nunmehr vollbracht,
drum, Welt, zu guter Nacht
mein' Augen sind schon zu!
Komm sel'ge Ruh'!

Es ist vollbracht! Vergiss ja nicht dies Wort
Text: Johann Eusebius Schmidt

Es ist vollbracht! Vergiss ja nicht dies Wort,
mein Herz, das Jesus spricht,
da er am Kreuze für dich stirbet
und dir die Seligkeit erwirbet;
da er, der alles, alles wohl gemacht,
zuletzt noch spricht: Es ist vollbracht!

Es ist vollbracht, ich bin befreit,
ich habe schon die Seligkeit;
weil Sünd' und Tod sind weggenommen,
ist Gnad' und Leben wiederkommen!
Nichts ist, was mir noch Angst und Sorge macht,
da Jesus sprach: Es ist vollbracht!


O Jesulein süß, o Jesulein mild
Text: Dichter unbekannt

O Jesulein süß, o Jesulein mild,
des Vaters Will'n hast du erfüllt,
bist kommen aus dem Himmelreich,
uns armen Menschen worden gleich,
o Jesulein süß, o Jesulein mild!

O Jesulein süß, o Jesulein mild,
des Vaters Zorn hast du gestillt;
du zahlst für uns all uns're Schuld
und schaffst uns deines Vaters Huld,
o Jesulein süß, o Jesulein mild!


Ich freue mich in dir
Text: Caspar Ziegler

Ich freue mich in dir
und heiße dich willkommen,
mein liebes Jesulein;
du hast dir vorgenommen,
mein Brüderlein zu sein.
Ach, wie ein süßer Ton!
Wie freundlich siehst du aus,
du großer Gottessohn!

Gott senkt die Majestät,
sein unbegreiflich Wesen,
in eines Menschen Leib;
nun kann die Welt genesen.
Der allerhöchste Gott
spricht freundlich bei mir ein,
wird gar ein kleines Kind
genannt mein Jesulein.

Wohlan, so will ich mich
an dich, o Jesu, halten,
und sollte gleich die Welt
in tausend Stücke spalten.
O Jesu, dir, nur dir,
dir leb' ich ganz allein.
Auf dich, allein auf dich,
mein Jesu, schlaf' ich ein.


Die bitt're Leidenszeit beginnet
Text: Heinrich Elmenhorst

Die bitt're Leidenszeit beginnet abermal
und breitet kläglich aus die große Pein und Qual,
darin mein Jesus sich so willig hat gegeben.
O Leiden voller Gnad' und reiner Himmelslieb',
wozu sein treues Herz den frommen Heiland trieb,
wer kann die Liebe doch nach Würden g'nug erheben!
Rinnet ihr Tränen mit vollerem Lauf,
höret zu laufen ja nimmermehr auf!
Dieweil mein Heil und Teil nunmehr verliert sein Leben,
nunmehr verliert sein Leben.

Mein Jesu hilf, dass ich dein Leiden recht bedenk'
und mich in Andacht tief in deine Wunden senk',
damit mich nicht die Welt von deiner Liebe treibe!
Insonderheit verleih', dass deine Passion,
Angst, Bande, Geißel, Spott und scharfe Dornenkron',
auch Kreuzestod, dein Geist mir tief ins Herz einschreibe.
Lass mich stets denken, mein Jesu, an dich
und dass in Buße ich kreuzige mich.
Gib mir, dass dir ich hier und ewig dankbar bleibe,
dir ewig dankbar bleibe.


Der lieben Sonne Licht und Pracht
Text: Christian Scriver

Der lieben Sonne Licht und Pracht
hat nun den Tag vollführet;
die Welt hat sich zur Ruh' gemacht,
tu', Seel', was dir gebühret;
tritt an die Himmelstür
und bring ein Lied herfür;
lass deine Augen, Herz und Sinn
auf Jesum sein gerichtet hin!

Ihr hellen Sterne leuchtet wohl
und gebet eure Strahlen;
ihr macht die Nacht des Lichtes voll,
doch noch zu tausend Malen
scheint heller in mein Herz
die ew'ge Himmelskerz',
mein Jesus, meiner Seelen Ruhm,
mein Schild, mein Schutz, mein Eigentum.

Nun, matter Leib, gib dich zur Ruh'
und schlafe sanft und stille;
ihr müden Augen, schließt euch zu,
denn das ist Gottes Wille;
schließt aber dies mit ein:
Herr Jesu, ich bin dein!
So wird der Schluss recht wohl gemacht;
nun Jesu, Jesu, gute Nacht.


Ich steh an deiner Krippen hier
Text: Paul Gerhardt

Ich steh an deiner Krippen hier,
o Jesulein, mein Leben;
ich komme, bring und schenke dir,
was du mir hast gegeben.
Nimm hin, es ist mein Geist und Sinn,
Herz, Seel' und Mut, nimm alles hin
und lass dir's wohl gefallen.

Ich lag in tiefster Todesnacht,
du warest meine Sonne,
die Sonne, die mir zugebracht
Licht, Leben, Freud' und Wonne.
O Sonne, die das werte Licht
des Glaubens in mir zugericht't,
wie schön sind deine Strahlen!


Jesu, meines Glaubens Zier
Text: Gottfried Wilhelm Sacer

Jesu, meines Glaubens Zier;
wenn ich traure, meine Wonne,
wenn es Nacht ist, meine Sonne,
mein Verlangen für und für!
Du alleine tilgst die Sünden,
du alleine machst mich rein,
du alleine bist zu finden,
wenn ich sonsten ganz allein.

Jesu, meine Zuversicht;
Jesu, o du mein Erretter,
Jesu, Mittler und Vertreter,
meiner Seelen schönstes Licht!
Du, der meinen Glauben mehret,
meines Herzens Eigentum,
Jesu, der mich hat erhöret,
du, mein einz'ger Preis und Ruhm!


Vergiss mein nicht, mein allerliebster Gott
Text: Dichter unbekannt

Vergiss mein nicht,
vergiss mein nicht, mein allerliebster Gott!
Ach, höre doch mein Flehen,
ach lass mir Gnad' geschehen,
wenn ich hab Angst und Not!
Du meine Zuversicht,
vergiss mein nicht, vergiss mein nicht!

Vergiss mein nicht,
vergiss mein nicht, wenn einst der herbe Tod
mir nimmt mein zeitlich Leben;
du kannst ein bess'res geben.
Mein allerliebster Gott,
hör, wenn dein Kind noch spricht:
Vergiss mein nicht, vergiss mein nicht!


Gott lebet noch! Seele, was verzagst du doch?
Text: Johann Friedrich Zihn

Gott lebet noch!
Seele, was verzagst du doch?
Gott ist gut, der aus Erbarmen
alle Hülf' auf Erden tut,
der mit Kraft und starken Armen
machet alles wohl und gut.
Gott kann besser, als wir denken,
alle Not zum besten lenken;
Seele, so bedenke doch:
Lebt doch unser Herrgott noch!

Gott lebet noch!
Seele, was verzagst du doch?
Bist du schwer mit Kreuz beladen,
nimm zu Gott nur deinen Lauf;
Gott ist groß und reich an Gnaden,
hilft den Schwachen gnädig auf.
Gottes Gnade währet immer,
seine Treu' vergehet nimmer,
Seele, so bedenke doch:
Lebt doch unser Herrgott noch!


Ach, dass nicht die letzte Stunde
Text: Erdmann Neumeister

Ach, dass nicht die letzte Stunde
meines Lebens heute schlägt!
Mich verlangt von Herzens Grunde,
dass man mich zu Grabe trägt;
denn ich darf den Tod nicht scheuen,
ich bin längst mit ihm bekannt,
führt er doch aus Wüsteneien
mich in das gelobte Land.

Gute Nacht, ihr Eitelkeiten!
Falsches Leben, gute Nacht!
Gute Nacht, ihr schnöden Zeiten,
denn mein Abschied ist gemacht.
Weil ich lebe, will ich sterben,
bis die Todesstunde schlägt,
da man mich als Gottes Erben
durch das Grab in Himmel trägt.


So wünsch' ich mir zu guter Letzt
Text: Johann Rist

So wünsch ich mir zu guter Letzt
ein selig Stündlein, wohl zu sterben,
das mich statt allem Leid ergötzt
und krönet mich zum Himmelserben.
Komm, sanfter Tod, und zeige mir,
wo dort mein Freund in Ruhe weidet,
bis meine Seel' auch mit Begier
zu ihm aus dieser Welt abscheidet.

Hier sitz ich in der Finsternis
und in dem dunklen Todesschatten,
die Lebenszeit ist ungewiss,
doch weiß ich, dass Gott wird erstatten
mein Leid, das mich so sehr geplagt,
zeither ich auf die Welt geboren.
Doch tröst ich mich, was Jesus sagt:
Wer gläubig bleibt, ist nicht verloren.

Sei gnädig mir, mein treuer Gott,
in meinen letzten Todesstunden!
Versüße mir die Todesnot,
erbarme dich um Christi Wunden!
Mein letzter Wunsch soll dieser sein:
Herr Jesu, nimm in deine Hände
mein' Leib und Seel', so schlaf ich ein
recht selig dann am Lebensende.


Bist du bei mir*
Text: Dichter unbekannt

Bist du bei mir, geh ich mit Freuden
zum Sterben und zu meiner Ruh',
zum Sterben und zu meiner Ruh'!

Ach wie vergnügt wär' so mein Ende,
es drückten deine lieben Hände
mir die getreuen Augen zu!

Bist du bei mir, geh ich mit Freuden
zum Sterben und zu meiner Ruh',
zum Sterben und zu meiner Ruh'!

* Aria from the Notebook for Anna Magdalena Bach.
The melody is part of the Opera "Diomedes" written by 
Gottfried Heinrich Stölzel